Letzte Woche haben wir unsere Virtualisierungsplattform von Hyper-V auf VMware umgestellt. Dabei wurden alle Virtuellen Maschinen über den VMware vCenter Converter konvertiert. Die Konvertierung Hyper-V auf VMware hat ca. 4 Tage gedauert, um den Dienstausfall gering zu halten.
Best Practices vor der Konvertierung Hyper-V auf VMware
Bei der Konvertierung sind wir auf keine Probleme gestoßen, wir haben nur mit jedem Server dazu gelernt was noch angepasst werden sollte. Daher hier die Vorgänge die ich direkt davor bzw. danach durchgeführt habe.
Unnötige Laufwerke trennen
Der VMware vCenter Converter übernimmt alle Einstellungen, daher ist es ratsam die DVD-Laufwerke bzw. Diskettenlaufwerke zu entmounten. Hier sollten keine ISO Dateien mehr eingebunden sein, der Klassiker – die Hyper-V Integrationsdienste noch gemountet.
$VMsinCluster = Get-ClusterResource | Where-Object {$_.ResourceType -eq "Virtual Machine"} | Get-VM foreach ($VM in $VMsinCluster) { $VMDrive = Get-VMDvdDrive -VM $VM if ($VMDrive.DvdMediaType -eq "ISO") { Write-Host "Removing ISO from" $VMDrive.VMName Get-VMDvdDrive -VM $VM | Set-VMDvdDrive -Path $null } }
Systeme neustarten
Sollten die Server schon mehrere Tage/Wochen laufen, ist ein Neustart zu empfehlen. Dieser bereinigt zum einen temporäre Dateien. Es können aber noch Windows Updates nicht verarbeitet worden sein. Nach der Konvertierung fehlen mehrere Treiber die erst durch die Installation der VMware Tools bereitgestellt werden.
Dokumentation prüfen
Bei der Konvertierung sind die Systeme mit einer neuen Netzwerkkarte ausgestattet, dieses hat zur Folge auch eine neue MAC-Adresse. Diese kann angepasst werden, muss sie auch wenn Programme auf dieser MAC-Adresse eine Lizenz ausgestellt haben.
Eine neue Netzwerkkarte heißt auch, eventuell keine IP. Bei der Konvertierung von Hyper-V zu VMware können nicht einfach die Hyper-V Integrationsdienste deinstalliert werden. Also IP-Adresse und das dazugehörige VLAN dokumentieren.
Best Practices nach der Konvertierung Hyper-V auf VMware
Vor der Konvertierung ist nach der Konvertierung, also auch hier sind Nacharbeiten erforderlich.
Entfernen von alten Komponenten
Die Hyper-V Integrationsdienste können nicht mehr genutzt werden, daher sollten also auch die zugehörigen Komponenten deinstalliert werden. Deinstalliert werden die Geräte im Gerätemanager die ausgegraut sind. Doch zuvor muss dieser Befehl in der Eingabeaufforderung eingegeben werden.
set devmgr_show_nonpresent_devices=1 Start devmgmt.msc
Im Anschluss startet auch der Gerätemanager und es können alle Bereiche durchgegangen werden. Am einfachsten ist es alle ausgegrauten Geräte zu deinstallieren.
Netzwerkkarte anpassen – kontrollieren
Da im ersten Schritt nach der Konvertierung die Hyper-V Netzwerkkarte auch entfernt wurde. Erscheint jetzt keine Hinweismeldung mehr auf eine doppelte IP bzw. doppeltes Gateway. Eine Kontrolle der neuen Netzwerkkarte empfiehlt sich aber trotzdem.
VSS Provider prüfen – entfernen
Auch mit einer neuen Virtualisierungsplattform wird der Bereich Datensicherung angepasst. Teilweise werden bei dem Wechsel der VSS Provider von Hyper-V nicht entfernt. Damit schlägt die Datensicherung dann fehl und meldet ein Problem im Anwendungsprotokoll:
Volumeschattenkopie-Dienstfehler: Beim Erstellen der Schattenkopieanbieter-COM-Klasse mit CLSID {3e02620c-e180-44f3-b154-2473646e4cb8} [0x80040154, Klasse nicht registriert] ist ein Fehler aufgetreten.
Gefolgt von einer weiteren Fehlermeldung:
Fehler im Volumenschattenkopie-Dienst: Eine vom Volumenschattenkopie-Dienst benötigte kritische Komponente ist nicht registriert. Dies kann geschehen, wenn bei der Windows-Installation oder bei der Installation eines Schattenkopieanbieters ein Fehler aufgetreten ist. Der von CoCreateInstance für die Klasse mit CLSID “{3e02620c-e180-44f3-b154-2473646e4cb8}” und dem Namen “SW_PROV” zurückgegebene Fehler ist [0x80040154, Klasse nicht registriert ].
Schuld dafür war ein nicht mehr vorhandener Provider bzw. dessen Treiber. Dieser wurde aber nicht deinstalliert und ist immer noch sichtbar
vssadmin list providers
Den hier sichtbaren “Hyper-V IC Software Shadow Copy Provider” kann durch entfernen des folgenden Eintrages in der Registrierung gelöscht werden:
HKEY_LOCAL_MACHINE\System\ControlSet001\Services\VSS\Providers\
Der Schlüssel {74600e39-7dc5-4567-a03b-f091d6c7b092} kann komplett gelöscht werden. Die Nummer bezieht sich auf die Anbieterkennung die über vssadmin list providers abgerufen werden kann.
Nach einem Neustart ist dieser nicht mehr sichtbar, und die Datensicherung funktioniert.
Fazit Konvertierung Hyper-V auf VMware
Die VMs laufen jetzt seit einer Woche auf der neuen Umgebung. Egal in welche Richtung ihr konvertiert, die VMs werden es mitmachen. Die Converter sind so gut das sie alles abfangen können. Den Rest muss der Administrator übernehmen, was wäre ein Umzug ohne selber Hand anzulegen.